Alea iacta est – (Glücks-)Spiel der Banken mit dem Glücksspielstaatsvertrag?
Alea iacta est – (Glücks-)Spiel der Banken mit dem Glücksspielstaatsvertrag?
Alea iacta est – (Glücks-)Spiel der Banken mit dem Glücksspielstaatsvertrag?
Der neue Glücksspielstaatsvertrag ist gar nicht mehr so „neu". Er ist ein Abkommen zwischen den deutschen Bundesländern, das die Regulierung von Glücksspielen in Deutschland regelt. Er trat bereits am 1. Juli 2021 in Kraft und löste den bis dahin gültigen Glücksspielstaatsvertrag von 2012 ab.
Das Abkommen enthält eine Bestimmung, die es Finanzinstituten untersagt, sich an Transaktionen im Zusammenhang mit illegalem Glücksspiel zu beteiligen und bei positiver Kenntnis davon, diese den Behörden zu melden.
Was die Institute konkret tun, hängt von ihrer individuellen Politik und Strategie ab. Bislang haben jedoch nur wenige Banken und Finanzinstitute in Deutschland Maßnahmen ergriffen, um illegale Glücksspielaktivitäten zu unterbinden. Dazu zählen etwa die Überwachung von Konten auf verdächtige Transaktionen oder die Sperrung von Transaktionen von nicht lizenzierten Glücksspielanbietern.
Dieses verhaltene Vorgehen resultiert auch aus unklaren Vorgaben der Finanzaufsicht, wie die komplexen Anforderungen umgesetzt werden sollen.
Derzeit finden Arbeitsgruppen einzelner Banken statt, in denen Best-Practice-Ansätze zusammengetragen werden. Gemeinsam mit den anderen Banken, die an der Anti-Financial Crime Alliance (AFCA) beteiligt sind, wird ebenfalls ein Best-Practice-Papier ausgearbeitet und mit den Aufsichtsbehörden abgestimmt.
Die EGBA (European Gambling and Betting Association), als Vertreterin des Glücksspielsektors, ist bereits einen Schritt weiter und hat kürzlich ihre erste europaweite Anti-Geldwäsche-Richtlinie veröffentlicht. Die Richtlinie enthält praktische und sektorspezifische Leitlinien, wie Online-Glücksspielanbieter Risikobewertungen ihrer Kunden als auch Geschäfte durchführen, Sorgfaltspflichten gegenüber Kunden implementieren, verdächtige Transaktionen melden und die zur Bekämpfung von Geldwäsche erforderliche Dokumentation durchführen sollten.
Fazit
Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag werden die Anforderungen an die Finanzinstitute zunehmen. Sie sind nun auch dazu verpflichtet, bei Verdacht auf illegale Aktivitäten dies an die Behörden zu melden. Darüber hinaus müssen sie bei Transaktionen an und von lizenzierten Glücksspielanbietern sicherstellen, dass diese den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Dazu gehören unter anderem die Überprüfung der Identität des Spielers und die Überwachung von Limits für Einsätze und Verluste.
Die regulatorische Anforderung liegt auf dem Tisch – oder, frei nach dem obigen Zitat: Der Würfel ist gefallen. Es bleibt also abzuwarten, wie die Finanzinstitute diese Anforderungen umsetzen.
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