BaFin sieht für das Jahr 2025 sechs Risiken im Fokus
BaFin sieht für das Jahr 2025 sechs Risiken im Fokus
In ihrem Ende Januar veröffentlichten Bericht „Risiken im Fokus der BaFin 2025“ warnt die Finanzdienstleistungsaussicht (BaFin) vor einer Kombination aus finanziellen, technologischen und geopolitischen Risiken, die die Stabilität des deutschen Finanzsektors gefährden könnten. Finanzinstitute müssen sich auf steigende Kreditausfälle, Marktverwerfungen, Cyberangriffe und verschärfte Regulierung vorbereiten, um ihre Resilienz zu sichern. Im Einzelnen nennt die BaFin folgende Risiken und übergreifende Trends.
1. Risiken aus Korrekturen an den Immobilienmärkten
Insbesondere der Markt für Gewerbeimmobilien steht unter Druck. Hohe Zinsen, veränderte Arbeitsmodelle (z. B. Homeoffice) und eine sich abschwächende Konjunktur könnten zu sinkenden Bewertungen und steigenden Leerständen führen. Dies könnte Wertminderungen von Kreditsicherheiten und höhere Ausfallraten bedeuten. Davon wären auch die Wohnimmobilienmärkte betroffen, insbesondere in Segmenten mit hoher Fremdfinanzierung.
2. Risiken aus signifikanten Korrekturen an den internationalen Finanzmärkten
Aufgrund geopolitischer Spannungen, steigender Staatsverschuldung und restriktiver Geldpolitik besteht das Risiko massiver Marktkorrekturen. Hiervon könnten insbesondere die Anleihen- und Aktienmärkte betroffen sein, mit negativen Auswirkungen auf die Kapitalausstattung der Finanzinstitute.
3. Risiken aus dem Ausfall von Unternehmenskrediten
Die konjunkturelle Abkühlung, geopolitische Konflikte und im internationalen Vergleich hohe Energiekosten belasten die Unternehmen. Die Folge wären vermehrte Teil- oder Totalausfälle von Krediten und damit höhere Risiken für Banken und Versicherer.
4. Risiken aus Cybervorfällen mit gravierenden Auswirkungen
Cyberangriffe auf Banken, Versicherungen und Kapitalmarktunternehmen nehmen zu. Insbesondere Ransomware-Attacken und Angriffe auf Cloud-Anbieter können kritische Prozesse lahmlegen. Hier wird entsprechend das Meldewesen durch die seit dem 17.01.2025 geltenden Anforderungen des DORA (Digital Operational Resilience Act) entsprechend harmonisiert.
5. Risiken aus unzureichender Geldwäscheprävention
Die BaFin sieht weiterhin Defizite in der Geldwäscheprävention, insbesondere bei international tätigen Banken, Kryptodienstleistern und Zahlungsdienstleistern.
6. Risiken aus Konzentrationen bei der Auslagerung von IT-Dienstleistungen
Viele Finanzunternehmen haben kritische IT-Prozesse an wenige große IT-Dienstleister ausgelagert. Dies führt zu Abhängigkeitsrisiken, da ein Ausfall dieser Anbieter weitreichende Folgen für das gesamte Finanzsystem haben kann, wie die Ausfälle bei CrowdStrike im vergangenen Jahr gezeigt haben.
- Darüber hinaus sieht die BaFin folgende Trends
- Digitalisierung und KI
- Nachhaltigkeit und ESG-Regulierung
- Geopolitische Unsicherheiten
Für Unternehmen gilt es daher, insbesondere diese Risiken und Trends im Auge zu behalten und ggf. entsprechende Risikoanalysen und -bewertungen durchzuführen sowie bei Bedarf entsprechende Maßnahmen zu prüfen.
In der nächsten Ausgabe unseres Newsletters werden wir diese Themen näher beleuchten.
