Erstmals neue Klimaziele für das Versicherungsgeschäft: der Netto-Null-Plan der Allianz
Erstmals neue Klimaziele für das Versicherungsgeschäft: der Netto-Null-Plan der Allianz
Erstmals neue Klimaziele für das Versicherungsgeschäft: der Netto-Null-Plan der Allianz
Versicherungsunternehmen können eine wichtige Rolle bei der Erreichung von Klimazielen spielen. Die Allianz Gruppe ist sich dessen bewusst und bekräftigt ihr langfristiges Klimaziel, die Treibhausgasemissionen (THG) zu reduzieren, mit der Veröffentlichung eines umfassenden „Net Zero“-Plans. Da der Plan erstmals auch messbare Ziele für das Versicherungsgeschäft enthält, sieht sich Europas größter Versicherer als einer der Vorreiter der Branche, wenn es darum geht, die Anstrengungen für den Klimaschutz zu verstärken.
Konkret hat sich die Allianz zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen in der Schaden- und Unfallversicherung bis zum Jahr 2050 auf netto null zu reduzieren. Bis 2030 soll die sogenannte Emissionsintensität, also die Menge an Emissionen, die Kunden pro eine Million Euro Versicherungsprämie verursachen, sogar um 45 % sinken. Dabei konzentriert man sich zunächst auf größere Firmenkunden, die bereits detailliert über ihre Emissionen berichten. Das Reduktionsziel soll erreicht werden, indem bis 2040 keine kohlebasierten Geschäftsmodelle mehr versichert werden, sondern auf erneuerbare Energien und kohlenstoffarme Technologien gesetzt wird. Trotz strengerer Auflagen für Öl- und Gasunternehmen in diesem Geschäftsfeld rechnet die Allianz bis 2030 mit einem deutlichen Umsatzwachstum von 150 %.
Im Privatkundengeschäft will sich das Unternehmen zunächst auf Kfz-Versicherungen konzentrieren. Durch mehr Elektroautos und andere schadstoffarme Fahrzeuge im Portfolio sollen die Kohlendioxidemissionen in den europäischen Kernmärkten um 30 % sinken.
Im Bereich der Kapitalanlagen wird das Ziel der Netto-Null-Emissionen bis 2050 verfolgt, wobei als Etappenziel bis 2030 eine Halbierung der Emissionen bei börsennotierten Aktien und Unternehmensanleihen angestrebt wird. Insbesondere der Anteil emissionsintensiver Branchen im Portfolio wie Energieversorger, Öl- und Gasunternehmen, Stahlunternehmen und Automobilkonzerne soll bei der Reduktion im Fokus stehen. Gleichzeitig will man nicht nur das 1,5-Grad-Ziel mit den Gesamtemissionen aller direkt gehaltenen Gemeinschaftsunternehmen und Immobilien in Einklang bringen, sondern auch als Kapitalanleger 20 Milliarden Euro in Klima- und Cleantech-Lösungen investieren.
Im eigenen Betrieb strebt die Allianz bis 2030 eine Netto-Null-Emission von Treibhausgasen in 70 Ländern an. Dazu wird seit 2023 Strom zu 100 % aus erneuerbaren Energien bezogen. Darüber hinaus will die Allianz ihre interne Fahrzeugflotte schrittweise auf vollelektrische Fahrzeuge umstellen und die Treibhausgasemissionen pro Mitarbeiter:in ebenfalls um 70 % reduzieren.
Letztlich unterstreicht die Allianz mit allen Maßnahmen des Netto-Null-Plans ihr Engagement, gemeinsam mit Kunden und Geschäftspartnern, der Finanzdienstleistungsbranche und anderen Industrien sowie mit politischen Entscheidungsträgern und Regierungen für den Klimaschutz einzutreten. In diesem Zusammenhang wird es interessant sein zu sehen, welche Unternehmen in der Versicherungsbranche folgen und ähnlich ambitionierte Pläne entwickeln werden.
Quellen:
Allianz (2023): Allianz announces first net-zero transition plan with 2030 intermediate targets for core business targets. URL: https://www.allianz.com/en/press/news/commitment/environment/230907_Allianz-announces-first-net-zero-transition-plan-with-2030-intermediate-targets-for-core-business-segments.html – Zugriff am 19.09.2023