Konsultation der überarbeiteten MaGo-Rundschreiben 2/2017 (VA)

Konsultation der überarbeiteten MaGo-Rundschreiben 2/2017 (VA)

Zwischen dem 29. Januar und dem 26. Februar 2025 hat die BaFin eine Überarbeitung des Rundschreibens 2/2017 (Mindestanforderungen an die Geschäftsorganisation von Versicherungsunternehmen) konsultiert. Inhalt des Rundschreibens ist die Auslegung der Governance-Anforderungen aus Solvency II für den deutschen Markt. Dementsprechend werden umfangreiche Vorgaben unter anderem zur Aufbau- und Ablauforganisation, zu internen Leitlinien, zu den Solvency II-Schlüsselfunktionen, zum Risikomanagementsystem, zu Risikomanagementleitlinien, zu unternehmensindividuellen Stresstests und zu Ausgliederungen gemacht.

Die wichtigsten Veränderungen in der überarbeiteten Fassung betreffen folgende Bereiche:

  • Klarstellung der Letztverantwortung des obersten Mutterunternehmens einer Versicherungsgruppe für eine angemessene Geschäftsorganisation auf Gruppenebene.
  • Aufnahme von Vorgaben zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken, u.a. bei Risikoübernahme und Rückstellungsbildung sowie im Anlagerisikomanagement.
  • Explizite Einbeziehung automatisierter Geschäftsabläufe (bspw. automatisierte Schaden- oder Leistungsbearbeitungen) in die Prozesse, für die eine angemessene Risikoüberwachung stattfinden muss.
  • Präzisierung der Berichterstattung der URCF.
  • Redaktionelle Überarbeitungen wie Anpassung von Begriffen, Aufnahme neuer Verweise
    (z. B. DORA) und Aktualisierung von Verweisen auf andere Rundschreiben, die zwischenzeitlich aktualisiert wurden.

Aufgrund ihrer inhaltlichen Breite besitzt die MaGo eine umfassende Bedeutung für die Geschäftsorganisation von Versicherungsunternehmen. Auch wenn der konkrete Handlungsbedarf immer unternehmensindividuell zu bewerten ist, kann festgehalten werden, dass es sich eher um eine schlüssige Weiterentwicklung und Aktualisierung als um eine Revolution handelt.

An vielen Stellen geht es sich um Klarstellungen und Präzisierungen (z. B. Gruppenaspekte) oder um Themen, an denen aus anderen Gründen ohnehin gearbeitet wird (Nachhaltigkeitsrisiken oder DORA-Implementierung).

Aus unserer Sicht ist eine neue MaGo aber eine gute Gelegenheit für Unternehmen, zu überprüfen, inwieweit ihre eingespielte Geschäftsorganisation den Veränderungen seit der letzten Version 2017 noch gerecht wird.

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