Nachhaltigkeit mit Maß und Ziel
Nachhaltigkeit mit Maß und Ziel
Die Diskussion um das richtige Maß an Nachhaltigkeit ist allgegenwärtig und gewinnt zunehmend an Bedeutung. Doch wie steht es um die tatsächliche Umsetzung in Unternehmen? Bei unseren Kunden beobachten wir eine gemischte Stimmung im Umgang mit Nachhaltigkeitsthemen.
Nachhaltigkeitsmanager möchten ESG-Themen (Environmental, Social, Governance) vorantreiben, ESG-Datenhaushalte aufbauen, Softwarelösungen implementieren und das Nachhaltigkeitsmanagement professionalisieren. Dies ist notwendig, da das Thema längst nicht mehr nur eine Transparenzpflicht ist, sondern eine holistische Integration in die Geschäftsprozesse erfordert. Die Geschäftsleitung hingegen sieht die gesamtwirtschaftliche Lage, die Deregulierung in der EU und die Auswirkungen der amerikanischen Politik und agiert daher zurückhaltend.
Diese Zurückhaltung kann jedoch kurzsichtig sein. Sobald Aufsichtsbehörden sich an anderen Themen wie DORA (Digital Operational Resilience Act) abgearbeitet haben, kann der Fokus sehr schnell wieder auf Nachhaltigkeitsthemen zurückkehren. Deutschland und die EU haben sich ambitionierte Klimaziele gesetzt und diese auch unlängst wieder bestätigt.
Für Unternehmen gilt es in dieser Phase, die Aktivitäten nicht einzustellen, sondern auf die richtigen Themen zu fokussieren, um auch für die Zukunft weiterhin gut aufgestellt zu sein. Im Einzelnen:
- Langfristige Anpassungskosten: Je länger man mit der Transformation wartet, desto größer werden die Anstrengungen sein, um sich den Klimazielen anzupassen.
- Zunehmende ESG-Risiken: Diese Risiken beeinflussen die Stabilität und Profitabilität von Banken und Versicherern und müssen daher angemessen gesteuert werden.
- Sinkende Flexibilität: Eine frühzeitige Integration von ESG-Risiken in das Risikomanagement erhöht die Flexibilität bei der Kundenselektion und Engagement-Strategien und sichert langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Stakeholder-Vertrauen.
Kritiker könnten argumentieren, dass die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen Vorrang haben und das ist natürlich in vielen Fällen mit dem Blick auf Heute korrekt. Doch die langfristigen Vorteile einer frühzeitigen ESG-Integration überwiegen die kurzfristigen Einsparungen durch Unterlassung der Nachhaltigkeitstransformation.
Unternehmen sollten die regulatorischen Anforderungen im Blick behalten, Risiken identifizieren und messbar machen, und die langfristigen Kosten der Anpassung gegen kurzfristige Einsparungen abwägen. Nur so können sie langfristig wettbewerbsfähig bleiben und das Vertrauen der Stakeholder sichern.
Was denken Sie über die aktuelle Marktstimmung in Bezug auf Nachhaltigkeit? Teilen Sie Ihre Meinung und diskutieren Sie mit uns!