Neue EU-Bankenregulierung: Was CRR III und CRD VI für Banken und Kreditnehmer bedeuten
Neue EU-Bankenregulierung: Was CRR III und CRD VI für Banken und Kreditnehmer bedeuten
Mit den neuen Vorschriften aus CRR III und CRD VI stehen Banken vor einer Reihe großer regulatorischer Herausforderungen. Die reformierten Regelungen, die ab 2025 in Kraft getreten sind, zielen darauf ab, die Stabilität des Finanzsektors zu erhöhen und gleichzeitig auf die aktuellen Entwicklungen in den Bereichen ESG und Anti-Geldwäsche zu reagieren. Insbesondere die Einführung des „Output Floors“ und die stärkere Standardisierung von internen Risikomodellen sorgen für eine weitreichende Veränderung in der Risikomodellierung und Kapitalanforderung von Banken.
Neben den Kapitalvorschriften erfordert die stärkere Berücksichtigung von ESG-Risiken eine umfassende Anpassung der Bankstrategien, ohne dass klare Bewertungsstandards existieren. Dies wird Banken dazu zwingen, erhebliche Investitionen in Compliance und Risikomanagement zu tätigen, um den regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden. Gleichzeitig könnten die verschärften Anti-Geldwäsche-Vorgaben und die Schaffung einer zentralen Anti-Money Laundering Authority (AMLA) zu einer weiteren Belastung führen, da Banken noch komplexere Systeme zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung entwickeln müssen.
Für die Vertragsgestaltung im Kreditwesen bedeutet dies strengere Bonitätsprüfungen und die Integration von ESG- sowie AML-Klauseln in Kreditverträge. Dies könnte die Kreditvergabe verteuern und den Zugang für kleinere Unternehmen oder risikobehaftete Branchen einschränken. Banken müssen ihre internen Prozesse und Vertragsbedingungen an die neuen Anforderungen anpassen, während Kreditnehmer sich auf anspruchsvollere Verhandlungen und höhere Anforderungen einstellen müssen.
