Social Engineering: Die größte Sicherheitslücke in Unternehmen
Social Engineering: Die größte Sicherheitslücke in Unternehmen
Wenn es um die Sicherheit in Unternehmen geht, denken die meisten zuerst an Firewalls, Virenscanner und komplexe Passwörter. Doch trotz all dieser technischen Maßnahmen bleibt eine Schwachstelle oft unzureichend geschützt: der Mensch. Egal, wie oft es betont wird – wir, die Menschen, sind und bleiben die größte Sicherheitslücke. Gerade deshalb ist es essenziell, dass wir uns regelmäßig sensibilisieren und auf neue Gefahren vorbereiten.
Angriffe, die unser Vertrauen, unsere Neugierde, Ängste oder Nachlässigkeit ausnutzen, fallen unter den Begriff Social Engineering. Diese Angriffsform setzt gezielt auf unsere Gewohnheiten und Schwächen. Zu den häufigsten Methoden gehören:
- Phishing: Nachrichten fordern dazu auf, auf Links zu klicken oder Anhänge zu öffnen.
- Pretexting: Versuch als vermeintlich vertrauenswürdige Personen (z. B. IT-Support) sensible Informationen zu erlangen.
- Baiting: Köder wie „vergessene“ USB-Sticks oder kostenlose Software enthalten Schadprogramme.
- Tailgating: Angreifer nutzen Höflichkeit aus, um sich unbemerkt Zugang zu gesicherten Bereichen zu verschaffen, etwa durch das Mitgehen bei einer geöffneten Tür.
Wir sollten uns nicht von schlechten, leicht erkennbaren Phishing-Mails täuschen lassen. Unternehmen, die regelmäßige Phishing-Kampagnen zur Sensibilisierung durchführen, stellen oft fest, wie hoch die Klickraten selbst bei mittelmäßigen Phishing-Mails ausfallen. Wenn die Klickraten durch Schulungen auf unter 10 % sinken, ist das zwar ein echter Erfolg, aber immer noch viel zu hoch.
Glücklicherweise gibt es wirksame Möglichkeiten, um die Risiken durch Social Engineering zu senken. Einen wichtigen Schritt haben Sie bereits gemacht. Sie haben Interesse an diesem Thema und können Initiator*in sein, um Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeitenden vor Datendiebstahl, finanziellen Verlusten und Image-Schäden zu schützen. Der Schlüssel liegt in einer Kombination aus technischer Sicherheit und einer klaren Sicherheitskultur:
- Awareness-Trainings: Regelmäßige Schulungen helfen Mitarbeitenden, typische Angriffsmuster zu erkennen und richtig zu reagieren.
- Sicherheitsrichtlinien: Ein gut etabliertes Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) definiert klare Prozesse und Richtlinien.
- Simulierte Angriffe: Tests wie Phishing-Simulationen decken Schwachstellen auf und schärfen das Bewusstsein.
- Zero-Trust-Prinzip: Systeme sollten so gestaltet sein, dass niemand ohne Überprüfung Zugriff auf sensible Daten oder Bereiche erhält – selbst vertraute Mitarbeitende nicht.
Mit diesen und weiteren Maßnahmen können Unternehmen ihren Schutz vor Social Engineering deutlich verbessern. Vorab entscheidend ist jedoch, dass wir uns unserer eigenen Anfälligkeit bewusst sind und aktiv daran arbeiten, unseren Schwachstellen mit Wissen, Vorsicht und klaren Prozessen entgegenzuwirken.
